FERMENTIERTE MÖHRE MIT HOLUNDERBLÜTE
Menge individell | Zubereitungszeit ca. 20 min | Fermentationsdauer 4 Wochen
ZUTATEN
- Möhren (für 2 Große Bügelgläser 1,5 l hatte ich 3 kg)
- Holunderblüten
- Wasser
- 2 % Salz – Menge berechnen Erläuterung kommt im Rezeptteil (Steinsalz oder Meersalz – wichtig nicht jodiert und ohne Rieselhilfen!)
- Je Glas 2-3 EL Starter (entweder Brottrunk oder Fermentationsflüssigkeit von fertig gereiftem Gemüse)

ZUBEREITUNG
- Möhre schälen und dann in Scheiben oder Streifen hobeln (Sticks gehen auch, diese brauchen dann aber mindestens 6 Wochen bis sie durchfermentiert sind). Holunderblüten von den Dolden abzupfen.
- Gläser und Beschwerungsstein oder Pressello (das sind so Kunststoffdrücker) kochend aus/abspülen.
- Glas auf eine Küchenwage geben und Tara drücken, dann die Möhren und immer wieder ein paar Holunderblüten einfüllen. Final den Beschwerungsstein oder ein Presselo auflegen.
- Salzmenge ermitteln: Möhrenmenge in Gramm : 100 x 2 = Salzmenge in Gramm. Abwieden und in das Glas dazu geben.
- Nun setzt Du einen Fermentationssud an: Hierzu nimmst Du Wasser (wir haben einen Untertischfilter mit Verwirbler – da nehme ich das Wasser direkt aus der Leitung – wenn Du unsicher bist, koch das Wasser und lass es dann abkühlen). Auf 1 Liter Wasser kommen wieder 2 % Salz – also 20 Gramm. Gut verrühren, damit es sich auflöst.
- Nun die Salzlösung in das Glas dazu gießen. Die Möhren sollten von Flüssigkeit bedeckt sein.
- Gib 2 EL Starter mit in die Gläser und verschließe sie.
- Lass die Gläser auf tiefen Tellern oder in einer Auflaufschale 48 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Die Fermentation sollte nun bereits starten und es entsteht Gas. Du kannst zwischendrin ein wenig Druck entlasten. Dazu kräftig auf den Deckel drücken und den Bügel etwas lösen. Dadurch kann das Gas auströmen, es kommt aber kein Sauerstoff rein. Niemals komplett aufmachen. Durch Kontakt mit Sauerstoff kippt nicht vollständig fermentiertes Gemüse sehr schnell und wird schlecht. Ist es ausgereift, ist es nicht mehr empfindlich und sehr lange lagerfähig. Beim Entlüften leg gerne ein Küchentuch drüber – es kann manchmnal etwas spritzen.
- Nach den 48 Stunden kommen die Gläser mit Auffanggefäß in einen kühlen und dunklen Kellerraum. Dort dürfen sie nun für die nächsten 4-6 Wochen reifen. Länger ist auch kein Problem. Meine Gemüse (Sauerkraut, Sellerie, Rosenkohl etc.) lasse ich häufig über ein Jahr reifen, bevor wir sie öffnen und genießen. In der ersten Woche kannst Du einmal am Tag Gas raus lassen. Danach überlass sie sich selbst. Nun ein wenig Geduld und schon bald kannst Du ein super leckeres und gesundes Möhrengemüse genießen. Passt super zu Salaten, auf Sandwiches, Bowls oder auch in Sushi.
HINWEISE
- TIPP: Den Fermentationssud von den fertigen Möhren kannst Du wie Essig verwenden. Ist super gesund, hat eine schöne Säure und das leckere Holunderblütenaroma.
- Fermentationszubehör: Du kannst natürlich auch „richtige“ Fermentationsgläser oder Gärtöpfe“ verwenden. Bei mir haben sich die Bügelgläser bewährt. Die Größe passt noch bequem später in den Kühlschrank und sie halten gut dicht bzw. kommen sie auch mit dem entstehenden Druck gut zurecht. Bei Gärtopfen musst Du regelmäßig Wasser in die Rinne nachfüllen. Durch diese Rinne kann das Gas entweichen und Sauerstoff wird durch das Wasser fern gehalten. Für große Mengen Sauerkrut etc. sind die toll.
- Wichtig: Niemals zwischendrin aufmachen um mal zu testen. Das ist der einzige wirkliche Fehler den man beim Fermentieren machen kann… Einfach Geduld haben. Schreib Dir auf den Deckel der Gläser das Startdatum der Fermentation. Niemals vor 4 Wochen (besser 6) öffnen.
- Haltbarkeit: Fertig fermentiertes Gemüse, das wir im Anbruch haben, lagere ich im Kühlschrank. Mit sauberem Besteck entnehmen, dann hält es sich wochen- bzw. monatelang. Ungeöffnete Gläser kannst Du sehr lange lagern. Wir hatten mal ein Glas Sauerkraut vom vorletzten Jahr und es war noch perfekt lecker und knackig.
- Achtung: Wenn Du und Dein Darm fermentiertes Gemüse nicht gewöhnt sind, starte mit kleinen Mengen. Die enthaltenen Milchsäurebakterien wirken bei vielen Menschen abführend 😉

